Ich mag das Wort „Manifest“. Es klingt so feierlich. Eine offizielle Kampfschrift – genau die wollte ich für mein Leben haben. Ich wollte meine eigenen Regeln machen. Kurz und knapp festhalten, was für mich wesentlich ist.

Ein persönliches Manifest zu schreiben, ist generell eine gute Übung, um Dinge im Kopf klar zu bekommen. Was ist mir wichtig? Wie möchte ich mein Leben gestalten? Was will ich tun?

Mir selbst fiel es nicht so leicht, wenige aussagekräftige Sätze aus dem Wirrwarr herauszuschälen, das da teilweise durch mein Hirn wabert. Eine sechzigseitige Abhandlung darüber zu schreiben, wäre im Zweifelsfall wohl die einfachere Übung gewesen.

Aber als ich meine wichtigsten Prinzipien gefunden und zu Papier gebracht hatte, fühlte ich mich wie nach einem langen Spaziergang, von dem man mit rosigen Wangen zurückkehrt. Da standen sie – kraftvoll, lässig und motivierend.

Mein Manifest hilft mir vor allem deshalb, weil ich eben noch nicht jeden Punkt komplett verinnerlicht habe und täglich anwende. Sondern – wie wahrscheinlich jeder andere Mensch auf diesem Planeten – mit einigen Dingen, die ich eigentlich erstrebenswert finde, hadere. Weil ich manchmal lieber jammere als etwas zu verändern. Weil ich es spaßiger finde, drei Folgen GIRLS zu gucken als an die Arbeit zu gehen. Weil es mir an manchen Tagen zu anstrengend ist, genauer hinzuschauen.

Aus all diesen Gründen hab ich meine selbsterdachten Regeln gut sichtbar an meinem Arbeitsplatz aufgehängt. Sie sollen mich in Zweifel- und Ungewissheitsphasen daran erinnern, welche Einstellung ich dieser Welt gegenüber einnehmen will. Sie sollen in mein Unterbewusstsein sickern, damit ich jeden Tag etwas selbstverständlicher nach diesen Regeln lebe.

 

Kreativ leben als Mama

Was ist mit euch – habt ihr auch euer eigenes Manifest? Was wären die wichtigsten Regeln, wenn ihr eines verfassen müsstet?